Mittwoch, 5. Juni 2013

Die Multibox - Zusammenfassung

Wie bereits angekündigt hier unser umfassender Bericht zur Multibox mit unseren Erfahrungswerten nach einem Jahr "Praxierfahrungen".

Die Vorabrecherche:
Wir hatten die Qual der Wahl und waren als Laien überhaupt nicht schlüssig, auf welches Garagensystem wir setzen sollten. Betongarage? Stahlgarage? Gemauerte Garage? Auf jeden Fall war es hilfreich, die Garagenplanung gleich von vorne herein in die Hausplanung mit einzubeziehen (egal ob die Garage dann zur Hausfertigstellung oder später gebaut werden soll) und das aus folgenden Gründen:

- Das Fundament kann gleich in einem Abwasch mit dem Hausfundament gelegt werden
  (preisgünstig und nur "1x Dreck")
- Stromleitungen / Kabel können von vorne herein unterirdisch verlegt werden
- Der GaLa Bauer kann Pflasterung, Gefälle und etwaige Abwasseranschlüsse (Gulli) planen
- Garagen-Bauantrag kann gleich mit Hausbauantrag eingereicht werden (spart Kosten)

Wir planten also, das unsere Garage links neben das Haus kommt, inkl. Grenzbebauung zum Nachbarn (hier mussten wir uns noch eine Genehmigung von denen unterzeichnen lassen). Die Größe der Garage sollte im Ursprung 6 x 9m sein, allerdings waren unsere Nachbarn damit nicht ganz einverstanden und wir einigten uns auf 6 x 8m - deshalb auch die Genehmigung von den Nachbarn. Des weiteren war es für uns wichtig, dass wir neben dem Fahrzeugraum für 2 Autos auch noch einen separaten Abstellraum in der Garage für Gartenequipment und Co. haben wollten.

Der erste skizzierte Plan für Haus und Garage

Jetzt kommt mit Photoshop noch etwas Farbe ins Spiel...

...so waren damals unsere Vorstellungen unseres Traumhauses und der perfekten Garage :-)

Damit war aber noch lange nicht die Frage beantwortet, welcher Garagentypus der richtige für uns ist. Also stellten wir für uns folgende Anforderungen:

- Die Aussenoptik bzw. der Putz sollte unserem Haus gleichen
- Doppelgarage mit Hörmann-Sektionaltor
- Möglichst wenig Feuchtigkeit in der Garage, sprich ein gutes Raumklima
- Regalmontage an den Wänden muss gegeben sein
- Bei Frost möglichst keine Minustemperaturen (in der Garage wird nicht geheizt)
- Maximale Raumnutzung sollte gegeben sein
- Hohe Variabilität bei der Trennwand zum "Abstellraum"
- Unkomplizierte Anlieferung & Montage
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Puh, das waren damals ne Menge Anforderungen. Natürlich ging die erste Anfrage direkt an Viebrockhaus, sprich, eine gemauerte Garage. Da wussten wir das wir maximale Qualität erhalten, aber der Preis war doch recht hoch. Ausserdem muss man bei einer gemauerten Garage, bedingt durch die dicken Mauern, auf Platz verzichten. Die Variabilität der Mittelwand wäre auch nicht gegeben.

Eine Stahlgarage kam für uns nach näherer Betrachtung auch nicht in Frage. Primär, weil wir den kühl anmutenden Baustoff "Stahl" nicht mögen. Eine Betongarage haben wir uns dann auf der INFA angesehen. Der Verkäufer hatte bereits leicht einen sitzen und das Verkaufsgespräch war ein Albtraum. Im Internet haben wir dann in diversen Foren gelesen, dass eine Betongarage gerne auch mal einer "Tropfsteinhöhle" gleicht und bei Frost auch Feuchtigkeit die Mauern zum platzen bringen könnte. Die Lieferung durch einen schweren LKW wäre bei uns auch problematisch gewesen, zudem war der Preis auch recht happig.

Durch Zufall haben wir dann über die Stahlbox-Website den Link zur Multibox-Website gesehen und haben uns sofort Infomaterial inkl. Angebot, Referenzbildern, etc. zukommen lassen. Das ging wirklich fix! Das Angebot war fast schon erschreckend günstig, zudem haben wir noch ein paar Dinge kostenlos "On Top" erhalten. Das darauffolgende fast 1 stündige Beratungstelefonat mit Herrn Tredup war ebenfalls "erschreckenderweise" Aller-Erster-Klasse. Schnell wurden uns Referenzobjekte genannt die wir uns angesehen haben. Alle Tip-Top - aber wo ist jetzt der Haken? Wir haben um Netz viel über "Garagenmafia" gelesen und wollten auf keinen Fall unser böses Wunder erleben. Sowas kann es doch eigentlich garnicht geben!?

Okay, also einmal tief Durchatmen, ein paar Nächte drüber schlafen... und dann den Auftrag erteilen. Prompt haben wir die Bestätigung mit unserem gewünschten Liefertermin erhalten und noch allerlei Dokumente wie z.B. den Fundamentplan. Hierbei gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten die Multibox vorschlägt:

- Ringfundament
- Punktfundament
- Plattenfundament

Wir haben uns für das Ringfundament entschieden, da wir die Garage komplett durchpflastern wollten. Dies hat hinsichtlich Feuchtigkeit große Vorteile, denn so kann beispielsweise im Winter abschmelzender Schnee vom Auto direkt im Boden versickern und bleibt nicht im Raume stehen (wie bei einem Plattenfundament). Das Fundament haben wir über Viebrock legen lassen und nicht über den Multibox Subunternehmer "Sisclo", welche für die Montage verantwortlich waren.

Hier unsere Multibox-Zusammenstellung:
- Breite 6,05m / Tiefe 8,00m / Dachhöhe 2,58m
- Massiv-Look in weiß (RAL Ton wie unser Haus)
- Hörmann Sektionaltor LPU40, L-Sicke, silkgrain*
- Rückblende
- Wandanschlussleiste
- Fenster 60x80cm
- Nebentür aus Stahl 100x200cm mit Fenster 23x136cm
- Querwand zum Abtrennen des Abstellraumes (inkl. Durchgang)
- Sommer Torantrieb
- Dach-Vliesbeschichtung**
- Zusatzsender für Torantrieb
- Tastencody***
- Entwässerung, PVC-Regenrinne, Fallrohr

* Im Standard wird die Multibox mit EPU40, M-Sicke, woodgrain angeboten. Bei einer M-Sicke ist der Sickenabstand des Garagentores kleiner, bei woodgrain ist die Struktur des Garagentores gröber (weniger schmutzanfällig, dafür nicht so schick ;-)

** Für uns elementar wichtig da die Vliesbeschichtung nochmal zusätzlich Feuchtigkeit aus der Garage zieht und es somit nicht von der Decke tropfen kann.

*** Wir dachten es wäre eine Spielerei - heute in der Praxis ist es ohne Tastencody kaum vorstellbar. Supererfindung ;-)

Fast hätten wir vergessen zu erwähnen das die Multibox auch aus einem etwas "anderem" Material besteht als herkömmliche Garagen. Die Kombination aus stabiler, unverrotbarer Kunstfaser aus recycltem Polyurethan und technisch getrocknetem KVH-Ständerwerk als massive und hochstabile Konstruktions- vollholzkonstruktion verspricht nicht nur eine enorm stabile Konstruktion sondern auch lange Haltbarkeit. Nun gut, hoffentlich hält Multibox auch was es verspricht.

Der Aufbau der Multibox:
Vor dem Aufbau musste noch der Bauantrag eingereicht werden, das hat für uns freundlicherweise Viebrockhaus übernommen... Ein gutes halbes Jahr nach Auftragerteilung wurde die Multibox termingerecht geliefert und die Montage war auf 2 Tage angesetzt. Vorab haben wir allerdings noch festgestellt, das unser Fundament einige wenige Zentimeter zu niedrig war - dies musste noch entsprechend auf die richtige Höhe aufgeschüttet werden... Denn hier gilt "Weniger ist mehr" - Fundament nachgiessen ist kein Problem, Fundament abtragen schon eher. Also waren wir bei Fundamentlegung der Multibox eher sparsam, was uns dann auch zugute kam.

Also konnte die Montage beginnen. Das Montageteam war nett und freundlich und legte nach Ankunft auch sofort los. Im Großen und Ganzen waren wir mit der Montage recht zufrieden, auch wenn die Jungs bei einigen Kleinigkeit auch mal Fünfe haben gerade sein lassen. Gut das Marc´s Papa das ganze Geschehen als externer Betrachter begleitet hat und bei der ein oder anderen Sache intervenieren konnte.

Hier ein paar Montagefotos:


Die "Mauern" standen ruckzuck
Der Zusammenbau ist für den "Profi" ein Leichtes
Blick von der zukünftigen Terrasse


Jetzt noch die Dachattika inkl. Vliesbeschichtung montieren
Sieht auch ohne Tor schon wie eine Garage aus
Auch von "hinten" sieht die Multibox klasse aus
Verschraubte Holzständerkonstruktion

Die Veredelung der Multibox:
Da stand sie nun, die nackte Multibox. Bis auf den elektrischen Torantrieb war weder Elektrik, noch Licht vorhanden. Hier kam wieder Marc´s Papa ins Spiel, der die Multibox zu seinem "Chefprojekt" machte. Ansonsten hätte man mindestens noch einen Elektriker bestellen müssen. Folgendes wurde dann in Eigenregie noch umgesetzt:

- Verkleidung des Abstellraumes mit OSB Platten*
- Regalmontage im Abstellraum
- Elektroinstallation inkl. eigenem Sicherungssystem
- Installation Steckdosen & Lichschalter
- Lichtinstallation (Leuchtstoffröhren)
- Abdichtung zwischen Multibox und Fundament mit Zement
- Abdichtung zwischen Multibox und Haus mit Acryl


*Unter den OSB Platten haben wir übrigens keine Dämmung verwendet, da wir die Garage eh nicht heizen.

Es gab auch ein paar Themen die uns anfangs etwas störten:
- Die Nebentür aus Stahl konnte nur in Industrigrau geliefert werden
- Die Modulwände der Multibox sind bei genauem Hinsehen zu erkennen ("Plastikstreifen")
- Der Türschweller ist doch etwas hoch (was sich leider aufgrund der Stabilität nicht vermeiden lässt)


Gelöst haben wir diese Themen so, dass wir die Tür in diesem Sommer noch in Eigenregie in unserer Wunschfarbe streichen werden. Zudem haben wir die Plastikstreifen mit strukturierter Putzfarbe gestrichen (welche uns Multibox kostenlos da gelassen hat) und wir haben eine variable Rampe für den Türschweller gebaut... Passt doch alles :-)



Unverzichtbar: Der Tastencody

Etwas ärgerlich sind die erhöhten Türschweller...
...die aber aufgrund der Stabilität dringed vorhanden sein müssen
Die Regenrinne unter der Dachblende

Das Fallrohr versinkt unauffällig im Boden

Zwischen Garagenaußenwand und Fundament: Versiegelung mit Zement

Zwischen Garagenwand und Hauswand: Versiegelung mit Acryl
Blick in den hinteren 2 x 8m großen Abstellraum...

...inkl. OSB Wände und Regalsystem

Mit Strukturputz überstrichene Trennstrebe

Die Standard-Tür in Industriegrau (wird noch gestrichen!)

Der 1-Jahres-Praxis-Check / Unsere Erfahrungen mit der Multibox:
Eins vorweg: Wir bereuen nix ;-) Die Multibox hat uns sensationell über den Sommer und über den wirklich langen und vor allem kalten Winter gebracht! 

Hier eine Auswahl an Fragen die uns regelmäßig erreichen:

Habt ihr die Garage zwischen Fundament und Wand abgedichtet und falls ja, wie?
Haben wir (bzw. unser Gärtner), und zwar ganz normal mit Zement.

Wie zufrieden seid ihr mir der Stabilität der Garage im Allgemeinen? Das Holzständerwerk hat ja gerade einmal 8 cm Stärke.
Super zufrieden, bislang gab es noch keine Probleme. Zudem steht unsere Garage ja auch
noch ein Stück an der Hauswand, was zusätzliche Stabilität gibt.


Wie gut hält die Dispersionsfarbe außen an den Faserplatten? Gibts damit irgendwelche Probleme?
Einwandfrei, bislang haben wir noch keine Schäden feststellen können. Allerdings muss man beim
Reinigen vorsichtig sein, ein Hochdruckreiniger ist da nur bedingt zu empfehlen.


Sind die Wände 100%ig dicht an den Stellen, wo die einzelnen Fertigteile zusammengesetzt wurden?
Unsere Garage ist komplett dicht, wir konnten noch nicht das Gegenteil feststellen (auch nicht
zwischen den zusammengesetzten Fertigteilen). 

  
Besonders unschlüssig (hinsichtlich Feuchtigkeit) bin ich nach wie vor beim Dach. Reicht das Dach mit der Vliesbeschichtung nach Eurer Erfahrung denn aus?
Wir hatten zu keinem Zeitpunkt Feuchtigkeit in der Garage. Ob das nur mit der Vliesbeschichtung zusammenhängt weiss ich nicht, denn wir haben ja auch kein durchgehendes Fundament sondern in der Garage gepflastert. Da kann natürlich das Wasser auch abliessen bzw. versickern.

Wie verhält es sich denn im Sommer mit der Hitzeentwicklung in der Garage?
Natürlich ist es in der Garage warm, aber wir wollen da ja nicht einziehen :-)

Im Winter, wenn ein nasses Auto in die Garage gefahren wird und erhebliche Minusgrade über einen längeren Zeitraum herrschen, passiert dann was an der Decke?
Wir konnten nichts beobachten... also weder Feuchtigkeit noch Frost oder gar Eiszapfen :-)

Und last but not least, bei Regen, wie laut ist es denn tatsächlich neben der Garage? Ist das eine erhebliche Geräuschbelästigung?
Wenn man in der Garage steht und es regnet, dann hört man es natürlich. Aber im Haus haben wir noch nie Regengeprassel vom Garagendach gehört. Also alles im grünen Bereich...

Kann man denn im Winter z.B. auch Getränke in der Garage lagern, oder muss man hier mit Frost rechnen?
Wir haben unsere gesamten Getränke (Bier, Cola, Wasser, etc.) in der Garage lagern, es ist bislang noch nichts gefroren. Die Innentemperaturen lagen auch bei extremen Aussentemperaturen

immer so um die 0 Grad. Da wir die Multibox auch nicht heizen haben wir übrigens auf eine Dämmung unter den OSB-Platten verzichtet.

Unsere finale Bewertung:
- Beratung: Sensationell (Hr.Tredup)
- Variabilität bei der Zusammenstellung: Sehr gut, große Auswahl
- Optik: Klasse, sieht neben unserem Haus aus wie "aus einem Guß"

- Ausstattung: Gut (man muss allerdings noch einiges selber machen wie z.B. Elektrik)
- Lieferzeiten: Überschaubar (bei uns 5 Monate)
- Termintreue: Hat alles gepasst
- Preis-Leistung: Unschlagbar (man erhält sehr viel für realtiv wenig Geld)
- Alltagstauglichkeit: Top - Wir sind nach einem Jahr immer noch 100% zufrieden

Finales Ergebnis
Also, wer eine Multibox erwerben will der sollte nicht lange fackeln - 100% Weiterempfehlung von uns! Bei Interesse einfach mal auf der Website vorbeischauen: http://www.die-fertiggarage.com/