Mittwoch, 11. September 2013

Resysta-Sanierung fehlgeschlagen

Mit einer sehr großen Erwartungshaltung sollte irgendwann zwischen Juli und Ende August seitens Resysta unser Resystadeck farblich saniert werden. Nach diversen Terminverschiebungen war es dann am 27.August 2013 endlich soweit und Resysta schickte ein ausgewiesenes Expertenteam zu uns.
Aber warum eigentlich "Sanierung", das Deck ist doch gerade mal 1 Jahr alt? Kurze Info zum Hintergrund: Nach Verlegen des Decks durch unseren GaLa-Bauer im Sommer letzten Jahres kam es immer wieder zu Problemen mit der "Farbgebung". Wir haben quasi 2 Resystadecks, zum einen das ca. 50m² zentrale Terrassendeck und das kleinere ca. 25m² große, etwas Abseits liegende "Pooldeck".



Visualisierter Gartengrundriss
Zurück zum Thema - Nach den Verlegearbeiten sollte das Deck mit unserer Wunschfarbe (original Resysta: Siam Teak) gestrichen werden. Unser GaLa-Bauer wollte damals zuerst das große und dann das kleinere Deck streichen. Gesagt getan, zur Sicherheit (da es sich um ein völlig neues Produkt handelte) nochmals die Anleitung von Resysta zu Hand genommen und dann gings los. Wir waren dabei und können bestätigen, dass exakt nach Anleitung gestrichen wurde (und nur mit original Resysta Equipment).Die Wetterbedingungen waren an diesem Sommertag 2012 ideal, also bewölkt, um die 20 Grad und leichter Wind... Nach Auftrag der ersten Farbschicht war das Deck hellbraun-fleckig, nach dem empfohlenen 2.Anstrich war es dunkelbraun, nahezu schwarz! Den 2.Anstrich stoppten wir dann, sonst hätten wir das Hauptdeck eher als Tanzfläche für Death-Metal Veranstaltungen nutzen können, aber nicht als Gartenterrasse für entspannte Sommertage (nicht das wir was gegen Death-Metal haben, aber bitte eben nicht im Garten).
  
Da war die Siam Teak Farbe noch nicht ganz trocken und es zeichneten sich bereits Flecken ab
Nach zweitem Anstrich waren die ersten Bretter dunkelbraun
Dieser Farbton hat mit Siam Teak nichts zutun
Wir kontaktieren Resysta und diese haben uns dann für das kleinere Deck eine alternative Resysta-Farbe empfohlen. Diese soll dem Farbton "Siam Teak" entsprechen aber eben deckender sein - so das z.B. die Fleckenbildung ausbleibt und auch für etwas ungeübte Handwerker einfach aufzutragen ist (allerdings ist unser GaLa-Bauer nicht ungeübt und hat schon zig Holzdecks gelegt und gestrichen). Diese Farbe nannte sich "Siam Deckend C58". Unser GaLa-Bauer wagte dann an einem Spätsommertag mit idealen Bedingungen den Versuch, das kleinere Deck zu streichen - er baute extra noch einen Pavillon über dem Deck auf um 100% sicherzustellen, dass keine externen Einflüsse das Ergebnis beinträchtigen können... Nach direktem Farbauftrag sah das Ergebnis gut aus, bis die Farbe trocknete. Diese dunkle Farbe war nicht nur übersäht mit Flecken, sondern kam der o.g. Death Metal Tanzfläche gleich. Unfassbar, unser Deck war ein farblicher Albtraum aus einem Potpourri dunkler hässlicher Farben, die nicht im entferntesten was mit Siam Teak zutun hatten. Eine Katastrophe... Resysta empfahl uns daraufhin ein Expertenteam, welche Sanierungsspezialisten sind und das Deck wieder hinkriegen. Die Kosten sollten wir natürlich tragen... Allerdings gab das Wetter eine Sanierung nicht mehr her und wir sollten bis Frühling 2013 warten.
 
Hat mit Siam Teak ebenfalls nichts zutun

Wir dachten die optische Katastrophe hatte bislang seinen Höhepunkt erreicht - aber wir irrten. Vorab muss gesagt sein, dass Resysta seine Wurzeln ursprünglich im Maritimen Bereich hat und u.a. auf Yachten und Pools das Material verlegt wird. Also sollte ja Wasser, Wind und Witterung dem Material nichts anhaben (so wird es auch beworben)... Bereits nach 4 Monaten platzte die Farbe punktuell von unserem Deck wieder ab, und das auf eine ganz merkwürdige Art und Weise! Einige Bretter bleiben komplett verschont und andere Bretter haben sich fast komplett abgeschält. Wie geht das? Mit unserem Pool kann das nichts zutun haben, denn dies betrifft auch Bretter, die nicht mit dem Poolwasser in Berührung gekommen sind.

Bereits nach 4 Monaten platzte die Farbe punktuell wieder ab
Nahaufnahme der abgeplatzten Farbe

Im Frühjahr eignete sich das Deck nicht mal mehr als Tanzfläche für Death-Metal Veranstaltungen, denn es war übersäht mit hellbraunen Stellen abgeplatzter Farbe. Ein absolut unhaltbarer Zustand und eine völlig neue Situation für uns. Uns war erneut klar das unser GaLa Bauer daran keine Schuld haben kann, denn die die Farbe platzt an einigen Stellen komplett ab, auf anderen Brettern widerum haftet diese bombenfest.


Anblick unserer Terrasse

Also musste wieder Resysta her und am 17.06.2013 hat unser Resysta-Hauptansprechpartner wieder den Weg nach Garbsen auf sich genommen. Er war selber etwas verwirrt über den farblichen Zustand unseres Decks, denn sowas hätte er vorher in der Form noch nicht gesehen. Nach einiger Zeit und genauerem Hinsehen tippte er darauf, das die Resysta-Farbe wohl einen Frostschaden erlitten hatte (nicht auf dem Deck, sondern bereits beim Befüller), was dann zu derartigem Abplatzen und farblichen Unterschieden geführt hat... Diese Aussage fanden wir sehr fair, denn ich bin mir sicher das jeder Gutachter dieser Welt keinen Arbeitsfehler sondern einen Materialfehler festgestellt hätte. Uns wurde angeboten, dass Deck mit einer "Expertentruppe" noch vor Ende August zu sanieren - und jetzt kommts - notfalls auch das Deck mit neuem Material neu zu verlegen (falls die alte Farbe sich nicht komplett ablösen lassen sollte). Das war ein Angebot, klasse! Wir waren begeistert!

Von dieser Beständigkeit sind wir eigentlich auch ausgegangen...
Schönes Werbeversprechen :-)
Und jetzt sind wir wieder bei unserer "Erwartunghaltung" vom Posting-Anfang angekommen. Wie schon geschrieben, am 27.August 2013 kam das Resysta Experten Team extra aus Wuppertal zu uns. Zwei sehr freundliche Männer mit jeder Menge Erfahrung und Fachwissen. Wir hatten keinen Zweifel, wenn die das nicht schaffen, dann schafft das keiner. Die Wetterbedingungen waren ideal (Wolken, leicht windig, ca. 20 Grad) um die angedachten Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Zuerst sollte die noch verbliebene alte Farbe via Hochdruckstrahler runter vom Deck (gut das wir das Deck damals nicht mit 2k Lack versiegelt hatten), zudem wurde der Resysta "PLF Powerlöser" zur Hilfe genommen. Das klappte an einigen Stellen hervorragend, an anderen Stellen gar nicht. Auf dem kleinen Deck ergab sich ein Phänomen welches sicher nicht mal Uri Geller klären kann: Der Zebrastreifen-Effekt! Wie kann es sein das eine Reihe von Resysta-Brettern, welche mit der gleichen Farbe in einem Arbeitsgang gestrichen worden sind, komplett unterschiedlich auf die Farbentfernung reagieren - und dann auch noch so extrem? Das war selbst den Resystaexperten völlig unerklärlich...

Abtragen der alten Farbe (gelang nur punktuell)
PLF Powerlöser wurde zur Hilfe genommen (mit mäßigem Erfolg)
Der mysteriöse Zebra-Effekt: Warum reagiert das Material so unterschiedlich?
Zebra von der Seite...
Detailaufnahme nach versuchter Farbentfernun
Beides damals mit selber Farbe gleich gestrichen und heute versucht die Farbe mit der gleichen Technik abzutragen
Ernüchterndes Ergebnis nach Farbabtrag
Auch der Versuch neue Farbe aufzutragen scheiterte... Nicht weil es die beiden Resysta-Profis nicht konnten, ganz im Gegenteil, die waren wirklich äusserst Pfiiffig - sondern weil das Material nicht so reagierte wie wir es uns vorgestellt haben... Wie kommt sowas? Wir hatten zufällig noch ein paar jungfräuliche und unbehandelte Reservebretter von Resysta in der Garage, welche wir dann holten um auf diesen mal Probezustreichen. Es fiel sofort auf: Der Farbton des Querschnittes der beiden Bretter ist unterschiedlich. Daraus lässt sich schliessen, dass nicht nur die gelieferten Resysta-Farben einen unterschiedlichen Qualitätsstandard hatten (wie bereits gesagt, eine Farbe hatte wohl einen Frostschaden), sondern auch die Resystabretter. Die beiden Bretter wurden dann mit der gleichen Technik und der gleichen Farbe vor Ort gestrichen - und siehe da, die Farbe wurde unterschiedlich aufgenommen aber das Ergebnis war verschieden.



Erneuter Versuch des Farbauftrages seitens Resysta Experten
Ergebnis: Die Farbe wird unterschiedlich angenommen

2 vermeintlich gleiche Resystabretter im Profil...
...und die beiden Bretter mit unterschiedlichem Ergebnis  nach Farbauftrag durch Resysta Experten

Fazit:
Letztendlich kommen wir als Laien zu dem Rückschluss, dass bei uns wohl eine Verkettung von unglücklichen Umständen vorliegt - allen voran die durch Frost beschädigte Resysta Farbe welche bereits beim Hersteller / Abfüller oder Zwischenhändler den Frostschaden erlitt. Warum die Resystabretter darauf jetzt so unterschiedlich reagierten bleibt wohl ein Rätsel.


Im Prinzip ist uns die Ursache jetzt auch egal denn Resysta hat sich nun gemeldet und zugesichert,  dass sie das komplette Deck nächstes Jahr im Frühjahr (April 2014) komplett austauschen (!!!) und in unserer Wunschfarbe Siam Teak im verlegten Zustand neu streichen werden. Sie wollen uns beweisen, dass es spielend einfach funktioniert und das Resultat dann so sein wird, wie es auch Resystaseitig online und in deren Prospekten angepriesen wird (und wofür Resysta bereits mehrfach prämiert wurde). Das war vor 2 Jahren im übrigen einer der Hauptgründe warum wir uns für Resysta entscheiden hatten...

Wir finden das eine absolut faire Geste von Resysta und sind sehr gespannt, was in knapp 6 Monaten passieren und wie das Ergebnis aussehen wird. Auf jeden Fall halten wir Euch hier auf dem Laufenden...

12 Kommentare:

  1. Übel.
    Unseriöse Hersteller kommen jetzt mit "Naturprodukt. Leichte Farbabweichungen möglich. Kann Spuren von Nüssen enthalten."
    Aber ernsthaft: mit welcher Aussage sind denn die Experten nach ihrem Selbstversuch wieder gefahren?
    Das muss denen doch schon peinlich gewesen sein.

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    1. Die (Teil-)lösung des Desasters wurde ja bereits bei der ersten Begutachtung seitens Resysta kundgetan, nämlich das die gelieferte Farbe schadhaft war (vermutlicher "Frostschaden")... Und den Experten (die wirklich gut drauf waren) war die "Farbgestaltung" unseres Decks zuerst auch unerklärlich. Aber nach und nach wurde festgestellt, das wohl auch das Resystamaterial aus verschiedenen Lieferungen stammt und somit unterschiedliche Qualitätsstufen auswies (Malaysien und Deutschland würden hier als Hersteller und somit als Lieferanten in Frage kommen). Anders war es nicht zu erklären... Für uns also ganz klare Materialfehler (Material & Farbe)... Und glaube mir, den Experten war es unangenehm, obwohl sie nichts dafür konnten.

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  2. Oh man, wie ärgerlich...sowas darf wirklich nicht passieren, zumal ihr wahrscheinlich ne Menge Kohle bezahlt habt. Hoffentlich läßt sich da bald eine Lösung finden, wir drücken die Daumen!
    Liebe Grüße,
    Christin & Jochen

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    1. Danke für Euren freundlichen Beitrag :-) Wir haben ja gottseidank bei dem restlichen Hausbau eine Menge Glück gehabt und es ist im Prinzip nichts anderes schief gelaufen. Noch sehen wir der Resysta-Thematik positiv entgegen und gehen davon aus, das von derer Seite noch entsprechend reagiert wird. Denn schließlich soll es das "Material der Zukunft" sein und davon würden wir uns im 2.Anlauf gerne überzeugen lassen. Jeder hat eine Zweite Chance verdient, und natürlich auch Resysta... Schaun mer mal :-)

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  3. Zuerst Mal freundliche Grüsse aus der Schweiz

    Da ich gerade unsere Schreiner Website Roh Texte am Verfassen war. Dachte ich mal, schau nach was im Internet so steht und bin jetzt doch etwas Erschrocken und kenne es so auch nicht.

    Die starke Farbveränderung ist mir neu. Was ich aber weiss und bestätigen kann, ist das Resysta durch die Sonnenstrahlen heller wird. Dafür wird es nicht wie normales Holz nach jedem Winter grau und muss im Frühling neu eingefärbt werden. Die Farbe sollte 12h kein Kontakt mit Wasser haben und bei grosser Hitze oder Sonnenstrahlen gibt es ein Fleckenmuster da es zu schnell trocknet an andere Stellen. Der Grund auch, warum wir die Dillen in der Firma spritzen.

    Ist der Untergrund nicht sauber verschraubt, machen die Bretter einen Bogen.

    Wir haben von den Böden schon ein Paar verlegt und bis jetzt nur einmal ein Problem mit dem Material gehabt. Dabei ist das Material nur grösser geworden, aber nicht mehr zurück in seine Ursprüngliche Grösse.

    Resysta wird ja bei Hitze etwas grösser und bei Kälte kleiner. Weshalb Resysta nicht im Winter verlegt werden soll.

    Grüsse aus der Schweiz

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  4. Ich bin entsetzt, dass so ein Effekt auftreten kann. Ich habe mit Resysta noch keinerlei Erfahrungen, aber mit "Terrassen im Winter aufbauen" hingegen schon. So ein Problem hatte ich noch nie. Aber schön, das zu wissen.

    Viele Grüße

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  5. Guten Abend

    hab schon mal geschrieben, dass wir noch keine Probleme mit Resysta hatten. Die Böden die wir auf der Website haben sind alle etwa 2-3 Jahre alt und wir bekamen bis jetzt noch keine Reklamationen.

    Ich geb mal den Link an. Hoffe ist kein Problem

    http://www.kempf-innenausbau.ch/fenster-wintergaerten-aussenbereich/terassenboeden/

    Ach ja Resysta lässt sich, ab ca. 80 C° leicht biegen. Ab 120 C° geht es sehr gut und wenn es abkühlt bleibt Resysta in seiner Form.

    Bin aber gespannt, ob es beim zweiten Anlauf klappt.

    freundliche Grüsse aus der Schweiz

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  6. Hat sich schon etwas mit der Resysta Reklamation ergeben?

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    1. Leider noch nicht. Allerdings sind wir gerade in Terminabstimmung mit Resysta und hoffen, dass es sehr bald losgeht...

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  7. Hallo, wisst ihr schon einen Termin? Ich verfolge ja euren Blog schon länger sehr gespannt und finde es toll, wie aktuell ihr ihn haltet!

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    1. Hallo Lisa,
      vielen Dank für Deinen Beitrag.
      Wir werden das Resysta-Projekt irgendwann nach der WM anpacken, denn vorher wollen wir ja keine Baustelle im Garten haben sondern lieber mit freunden grillen und Fußball schauen :-) Sobald wir mit Resysta starten, werden dich/euch hier im Blog auf dem Laufenden halten und deteilliert berichten.
      Sonnige Grüße
      Dani & Marc

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